Systemische Aufstellungen
Jeder Mensch ist Teil verschiedener Systeme – Familie, Freundeskreis, Arbeitsumfeld, Sportgemeinschaften, Nachbarschaften etc.. Prägend ist dabei häufig das erste System, in dem wir uns befunden haben - das Ursprungs-Familiensystem. Die Aufstellungsarbeit gibt uns die Möglichkeit, verborgene Dynamiken in diesen Systemen sichtbar zu machen.
Durch den Einsatz von Stellvertretern, das heißt Personen, die an einer Aufstellung teilnehmen und sich in diesem Rahmen anstelle der tatsächlichen Personen zur Verfügung stellen, können Beziehungen innerhalb der betrachteten Systeme dargestellt werden.
Mit Hilfe der repräsentativen Wahrnehmung, über die jeder Mensch verfügt, erhalten wir Auskunft über die Gefühle und Wahrnehmungen, die in den Positionen von den Stellvertretern empfunden werden.
Schon bei der Positionierung der Stellvertreter zeigen sich durch die Wahl der Position im Raum und der Stellvertreter zueinander, in welcher Beziehung die verschiedenen Elemente stehen. Hier sprechen wir von der transverbalen Sprache - das heißt Informationen, die ohne Sprache nur durch die Positionen zueinander übermittelt werden.
Aus der Hirnforschung wissen wir, dass Gefühle im Mittelhirn in Form von Bildern gespeichert werden. Ein Bereich, der mit der Sprache und dem Verstand nicht erreicht werden kann. Durch die Aufstellungsarbeit ist es möglich, innere Bilder sichtbar und somit einem anderen Teil unseres Gehirns zugänglich zu machen.
Durch Interventionen, z.B. Umstellungen, Sätzen die gesprochen werden und Positionswechseln, um die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten, können neue Bilder kreiert werden, die auch Auswirkungen auf nicht anwesende Systemmitglieder haben können.
Wichtig ist für mich bei der von mir angewandten Form, der klientenzentrierten Strukturaufstellung, dass der Klient immer im Mittelpunkt steht. Der Klient bestimmt das Thema, wählt die Stellvertreter aus und geht immer nur soweit in sein Thema, wie er es im Moment für richtig empfindet. Und wichtig ist : So wie er es empfindet, ist es richtig! Denn nur er selbst ist der Spezialist für sich!
Dabei sehe ich systemische Aufstellungen nicht losgelöst, sondern immer eingebunden in einen therapeutischen Prozess. Das bedeutet, dass die Aufstellung im Anschluss an ein einige Tage zuvor geführtes, ausführliches Vorgespräch stattfindet und ein Termin für ein Nachgespräch (ca. 3-5 Wochen nach der Aufstellung) vereinbart wird. Das Nachgespräch gibt uns die Möglichkeit zu überprüfen, was sich durch die Aufstellung verändert hat, z.B. ob ein dahinterliegendes Thema sichtbar geworden ist.
Dieser Nachbesprechungstermin kann, wenn er nicht nötig erscheint, selbstverständlich verschoben oder abgesagt werden.
Wenn Sie ihr Thema nicht in einer Gruppe aufstellen möchten, gibt es auch die Möglichkeit der Aufstellungsarbeit am Systembrett oder mit sogenannten Bodenankern. Dabei wählen Sie die Figuren aus, die zum Einsatz kommen und positionieren diese. Interessant bei dieser Form der Aufstellungsarbeit ist, dass Sie in jede Position gehen und somit in alle Stellvertretungen. Ich werde Sie selbstverständlich während dieses Prozesses begleiten.
Systemaufstellungen können z.B. hilfreich sein, wenn Sie:
-
die Beziehungen in Ihrer Herkunfts- oder Gegenwartsfamilie trotz bester Vorsätze immer wieder als belastend empfinden
-
allein leben, obwohl Sie lieber in einer Partnerschaft leben würden
-
sich Sorgen machen um die körperliche oder seelische Entwicklung Ihres Kindes
-
selber immer wieder an unerklärliche Blockaden stoßen
-
an Erkrankungen leiden, für die es keine somatischen Erklärungen gibt, bzw. die sich trotz Behandlung nicht verbessern
-
immer wieder in alte Muster verfallen
-
feststellen, dass sich Vorkommnisse in der Familiengeschichte wiederholen
-
therapeutisch mit Klienten arbeiten, bei denen es trotz aller Bemühungen keine deutlichen Fortschritte gibt - in diesem
Fall gibt es die Möglichkeit gemeinsam mit Ihrem Klienten an einer Aufstellung teilzunehmen. Denn die, durch die Aufstellungsarbeit, gewonnenen Informationen können bei der weiteren Therapiearbeit sehr hilfreich sein